obsolet

überrollt
von wellen
all täglicher
geschäftigkeit
straucheln
in bauchlage
tasten nach dem
untergrund
alles scheint da
die feinen
drähte jedoch
wieder gerissen

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aufbegehren

da hatte
der herbst sich
noch einmal
aufgebäumt
sandte sonne
die als zeichen
seines trotzes
durch verkeiltes
herbstlaub
leuchtete bis
des nahen winters
kalte hand es
verwehte

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nachtreim

die sonne war versunken
die feier spät vorbei
der heimweg schien mir
ziemlich lang
ich hatte wein getrunken

als ich daheim dann schließlich
die schuhe zog vom fuß
da hingen bleigewichte schwer
an den augen – wie verdrießlich

so legte ich ins bett mich
das raste durch den raum
und als ichs endlich stoppen konnt
dachte an dich ganz nett ich

ach längst war morpheus schon bei dir
und lieber hätte ich dich hier…

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nachtreim

die nacht so schwarz
von wolken schwer
und sternenlos
ich hätt dich gern
bei mir. dein mund
an meinem hals
ersetzte mir
den hellsten stern

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vorstadtwinter

eng stehen sie als müssten sie sich wärmen
einigen fehlt der putz, legt steingerippe frei
zuweilen raucht es noch aus bröckeligen essen
als ob die zeit im frost mit festgefroren sei

die sonne scheint nur in die beletage
bis in die engen schluchten reicht sie nicht
die menschen müssen sich anders behelfen
am tag mit lampen. abends kerzenlicht.

die leute fremd und ohne zeit zum weilen
ganz eingehüllt in viele lagen tuch
ich seh sie frierend durch die gassen eilen

ich hab mich mit den tagen abgefunden
vom lieblingsdichter les ich dann ein buch
und freu im warmen mich an leisen stunden

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