am feuer

in der
steinigen runde
tanzt
züngelnd licht aus
knisternden scheiten
funken werden zu
cepheus und schwan
über uns
lass uns noch
wärmen die müden
gesichter an der
weisheit der
gespräche
wer weiß schon
wirklich von
hexen?

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

april, alternd

aufgeplustert
in grauem flanell
mit dicken backen
fegt er durchs land
wie ein brautwerber
sein sträußchen
sonnen geheftet an
grüne wegrandrevers
sein erstes gold schon
zu weißer flüchtigkeit
windgenötigt

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poet

sieht mir
unbegreifbares
gibt ungenanntem
namen
bedeutung
dem versteckten
spielt
einem griot gleich
die wortlaute
durch seine augen
erkenne ich

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tiefdruckgebiet

grau
deckt die
stadtwüste mit
wattierter feuchte
dunkelt die wärme
zu rötlichschwarzen
windtänzen mit
wogendem baumgeäst
wer kann schaut
von drinnen auf
erlösung wartend

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ewige suche

– an e. –

suchst nähe
in begegnungen
die du reihst
wie perlenstränge
aus der wühlkiste
suchst ständig nähe
in jedem lächeln
blind für falsches
suchst nähe gerade
dort wo du
dir selbst
abhanden
kamst

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