rückblende

I

in
dieser stunde da
das blau verwischt
zu schwarzer tiefe
entsinne ich mich
des leisen glucksens
der wellen im spülsaum
des rhythmischen
schrillens der grillen
des glitzerns weit
entfernter sonnen in
der wölbung der nacht
in
dieser stunde des
umfassenden schweigens
erinnere ich uns
fühlend noch immer
die wärme deiner hand
in meiner

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

imago

im
frühlicht
der morgensonne
schillern silbrig
weiche häute gläsern
im grünen ried
des ufersaums
die sie an
sich trägt
entfaltete sie
eben wie sich selbst
beim verlassen des
engen kleides am ende
ihres wasserlebens
ob sie spürt wie
sie härten im licht?
bald schon werden sie
sie das erste mal
tragen

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

fehlanzeige

vom
zirpen der
unsichtbaren
troubadure der
nacht ungeben
oder auf dem
sanften raunen
warmweichen
sommerregens
gleitend in
den schlaf
beides werde
vermissen heut
nacht

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

draußen

die nacht zerschnitten
vom zirpenden schreckensang
die luft ist so lau
in mir kreist still gedachtes
über mir sternenwiese

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

puppe

dicht
an die
papierhaut
des hölzernen
stammes geheftet
in der harten hülle
überdauern im
schatten der
hohen kronen
ungesehen
unberührt bis
die eine nacht
sein wird da ein
falscher mond die
entfalteten flügel
verbrennt

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.