traum

leise
gluckst das
flache wasser unter
dem schaukelnden kahn
auf seinem grund
lässt sich gut träumen
der blick ins blau
den tandems der
azurjungfern folgend
begrenzt vom flüsternd
sich wiegenden röhricht
durch das ein wind
ungestühm streift
traumort früherer sommer
diese sehnsucht
zurückzukehren
zeit wärs

© 2020, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

haiku No. 408

der milde regen rauscht
wie klar der amsel gesang
nun dem laub entschlüpft

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nachtwach

das dunkel
für den blick
undurchdringlich
wie der schwarze tann
aus den märchen
der kindheit
hocken im ungewiss
wünschend sich an
hundert andere orte
still erstarrt
lauschend einzig dem
unheimlichen knacken
schleichender gedanken
im unterholz

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haiku No. 407

dunkelheit senkt sich
deckt mild alles drängende
ruhe greift nun raum

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klage

des frühlings kerzen flackern schon
aus den kastanien fällt ein schnee
ganz sacht berührt er roten mohn
und mir wird es ums herze weh

bald weicht das frische helle grün
grellerem licht und fahlem staub
heiß flirrend wird die sonne glühn
schatten wird rar unter dem laub

mag jetz noch nicht ins morgen sehen
wenngleich auch schönes darin steckt
ach Frühling, willst du denn schon gehen?
hab dich gerade erst entdeckt…

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