abgereist

und dann
blieb der himmel
leer
sie zogen fort
den beginn vom
ende des sommers
anzeigend
ich vermisse
ihre schrillen rufe
wenn sie durch
die luft schnellten
haken schlagend in
wildem spiel
es ist als sei
das leben gewichen
aus den vorstadthöfen
und der himmel
leer

© 2020, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

schaukel

beide hände
umfäusteln fest
die seile die
das brett halten
das als sitz dient
einmal angetippt
die beine in
den flug stemmen
und den rumpf ins
gegenteil wieder
und wieder und wieder
beherzt weiter schwingen
hohe gewinnen und
das kribbeln fühlen
an dem punkt da alles
still steht einen moment
um dann ins den lauf
umzukehren wieder und
wieder zu steigen
bis man meint
nun flöge man sebst
.
ob ich es heute noch
genauso empfände?

© 2020, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

gedanken im regen

es
wurde leiser
das regenraunen
es ist eher
ein wispern nun
als passte es sich
der dämmerung an
auf zehenspitzen
behutsam schleichend
ein glucksen nur zuweilen
das sich zwischen die
elfenglöckchen
mischt

als es begann
trug es den kraftvollen
mantel des landregens
rauschend und doch weich
und ich dachte an
einsame wege entlang
krautiger gräben
worin frisches wasser
unbeschwert über
die steine springt
und ich dachte an die
leichtigkeit unserer pfade
und an die klarheit
die wir verspürten
(in uns und der weite
der landschaft zugleich)

nun
wurde es leiser
ich höre es wispern
und ich frage mich
wie es geschah

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