haiku No. 412

der duft beim pflücken
die wärme der herbstsonne
unter roter haut

© 2020, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

betrachtung

die kühlen lüfte drängen
von norden in die stadt
die farben werden matt
wo graue himmel hängen

kastanien klackern leise
aufs pflaster unterm baum
der disteln samenflaum
geht windbewegt auf reise

längst reifen die kornellen
den ulmen gilbt das laub
und abends werd ich (glaub
ich) ein licht ins fenster stellen

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kaffeehaus

das leise
klappern des
porzellans aus
der geöffneten
küchentür teilt
das raunen der
kaffeehausgespräche
ab und an dringt
ein sopran ein
tenor dramatisch
verdiesk ans ohr
vor den hohen
fenstern die
bewegung der
stadt

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grau

als wir
unter den wolken
träumten
hautverschmolzen
herzgetaktet
wurde es uns weich
und wärmte selbst
noch im schweigen
nun
wie eine drohung
der tiefe himmel
grau wattiert
wortloser verkünder
von einem ende

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anfang september

kühler ist die stadt geworden
kürzer füllt das licht die tage
rau zupft wind nun an den bäumen
eicheln klackern auf den steinen

kürzer füllt das licht die tage
abends brennen erste kerzen
eicheln klackern auf den steinen
und die kornelkirschen reifen

abends brennen erste kerzen
eisig sind die klaren nächte
und die kornelkirschen reifen
nahe bei den hagebutten

eisig sind die klaren nächte
rau zupft wind nun an den bäumen
nahe bei den hagebutten
kühler ist die stadt geworden

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