angst

sie lastet
schnürt einem
die luft ab
während sie sich
enger um die
brust windet
immer enger
wie ein grab
darin die worte
sie zu erklären
steckenbleiben

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nur traum

du
schiebst dich
in die wand
tasten nach
dem weg klammern
die fingerspitzen
im gestein suchen
die zehen widerstand
und du steigst
und schaust und
tastest und steigst
schwer atmend empor
tastest und steigst
in der gewissheit
gehalten zu werden
am seil in der
hand des partners
und du suchst
nach dem weg
dein fuß tritt
ins leere fallend
folgst du hinab
ungebremst
das seilende
schlägt verlassen
durch den raum
und du fällst…
im
aufschlag erwacht
spürst du dem
traum nach
und atmest auf
es war böser alb
nicht plötzlich
wirklichkeit

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samstagabend

es ist
still im hof
so still
der vorstadtabend
vom nachtschwarz
verschlossen
irgendwo bellte
vor kurzem noch
ein feuerwerk
nun ists still
der mond sucht
anderweitig
âventiure
es bleibt
stille

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wandel

die jungfernrebe
trägt schon perlen
sie arbeitet an jenem blau
das, wenn es leuchten wird
zwischen gerötetem laub
an graukalten tagen den
sommerhimmel erinnert
der wind strebt ungestüm
durch gilbenden sommerflieder
auf der suche nach losem
und seht sich nach herbst
in den kornellen leuchtet
das erste herbe rot
bald schon trägt es
den geschmack des
abschieds

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vom wegrand

der
schmetterlingsflieder
trauert
da steht er
herausgeputzt
wartet auf
seine liebhaber wie
eine vergessene braut
ein paar hummeln – schön
eine holzbiene, schwebfliegen
ein paar käfer wohl auch
schwer
hängen seine blüten
und finden doch ihre
falter kaum
mehr

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