dilemma

der wind
frischt auf
gebärdet sich
rau und fordernd
lässt die
kahlen linden
schunkeln
und ich
bin zu müde
zum tanzen

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abendreim

ich schau hinauf
und denk: nanu?!
der mond schaut mir
beim laufen zu
dünn scheint er mir
nimmt wohl grad zu
genau kann
ich es sehen!

nur kurz zwinkert
der mond mir zu
zieht schnell den
wolkenvorhang zu
er ist ein schelm
na, was meinst du?
denk dran beim
schlafengehen…

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bilanz

wohin
mit soviel liebe?
sie brauchte doch
nie was für sich
und nun saß sie
darauf wie auf
ladenhütern die
langsam verstaubten
und verblassten
welch reichtum
dachte sie
und sie fühlte
nur dieses
sehnen

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von der erinnerung

du
erscheinst mir
wie der mond
mal wirst du groß
dann wieder
schrumpfst du
und manchmal
kann ich dich
nicht sehen

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klagelied

ich bin in diesen tagen
des winters ziemlich leid
und darum muss ich klagen
weil es ja gar nicht schneit

ich spür ihn in den knochen
er ist mir feucht und kalt
fast bis uns herz gekrochen
ich fühl mich wund und alt

wünsche mich dann zu jenen
tagen da ich als kind
den schnee nicht musst ersehnen
der graues machte lind

wie unter hellem leinen
und tanzen ließ das weiß
und, wollt die sonne scheinen,
ließ glitzern schnee und eis

hier seh ich gar nichts funkeln
die welt scheint dumpf und hart
lässt das gemüt mir dunkeln
dieweil auf schnee ich wart

der könnte mich erfreuen
wenn schon die welt entzwei
mich kurz von gram befreien
so sehn ich ihn herbei

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