haiku No. 484

ein silberner mond
käme mir heute gelegen
wortlos verstehend

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ende august

schwalbengespräche
auf telegrafendrähte
wie perlen gefädelt
weizenfelder frisch
vom friseur zwischen
trocknenden maissäulen
schwärmende bienen wie
rauch über den bäumen
stählerne dinosaurier
im staub nackter böden
über allem flirrt schon
ein herbstversprechen

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vom tage

ein ächzen
als roter faden
schatten als
illusion
bewegung wie
waten in honig
atemzüge wie
auf hohen gipfeln
ein ächzen klebt
an allem
der abend naht
seufzend
ankündiger
der nacht
er kennt sie
längst

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geht das nur mir so?

immer
schwieriger
die balance zu halten
nicht weil der körper
seine spannung verlöre
nicht weil der boden
unter uns bebte
die
balance
zu halten
erschweren mir
jene die in jedem fall
ihre linie strikt verfolgen
die nie ausweichen die rempeln
und deren zahl in potenzen zuzunehmen
scheint

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tagesbericht

erst wurd es hell
in diesen tagen
nicht mehr so schnell
wie noch vor wochen
als doch das jahr
– schau im kalender –
noch jünger war

der ganze tag
war voll der dinge
nicht alles mag
man, viele pflichten
um brot und haus
sich noch zu leisten
schlecht sähs sonst aus

schon kam die nacht
und das viel eher
als man gedacht
was noch passierte
weiß ich nicht
ich bin zu müde
lösch das licht

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