neue bestimmung

läufer rascheln auf den wegen
aus gefallnem trockenem laub
böig raue winde fegen
aus auf loser dinge raub

manches blatt kommt so vom flecke
glaubt ans reisen um die welt
bis es landet in der hecke
die es ganz für sich behält

und es fällt zu vielen andern
die das schicksal auch ereilt
träumt noch eine zeit vom wandern
während es am ort verweilt

schnaufend nähert sich ein wesen
schiebt die blätter auf zum berg
raschelnd hoch ganz ohne besen
und betrachtet stolz sein werk

bohrt die schwarze spitze nase
in den haufen, kriecht hinein
schlafen will es in der blase
wacht es auf, wird frühjahr sein

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

freitagabend

eingerollt in müdigkeit
worte sind aus

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

nicht mehr

dein ruf
aus der ferne die
du selbst gesucht
ich nahm ihn wahr
doch nicht
für bare münze
du riefst schon oft
stets ließ ich
federn
dein ruf jetzt…
zu viele
wiederholungen
prägen sich
ein

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

beobachtet

zwischen
den dächern
plustert silbrig
ein großer mond
bis ihn
die dunkelheit
unmerklich
zusammenpresst
und langsam
in das schwarze
tuch der nacht
hebt

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

nichtort

suche nur
nichts was
sagbar
sehenden auges
verlernt
zu erkennen
abstände ab
gründig weit
grundlos
ängstigend
das kind ohne
erinnerungen
verschollen
im zwischen
suche nur
findest mich
vielleicht

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.