unerhörtheit

ich trage wachs
auf meiner stimme
eingeflößt seit
kindheitstagen
kreide war knapp
die rauheit meiner
worte zu nehmen
hatte man wachs
warm wie eine decke
aus zuwendung
schwer dämpfend
alle schärfe
noch immer mich
windend in die
freiheit weiß ich
dass ich zur sirene
nicht tauge

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wolkenzug

am rand
unserer welt
hintergrundbeleuchtet
vom tiefstehenden
heimatstern
zieht eine armada
weiße erscheinungen
im blauer unendlichkeit
zieht herein und
zieht vorüber wie
in eine schlacht
die an anderem ort
geschlagen wird
diese zieht weiter
was ihr folgt
ist noch nicht
abzusehen

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zeitfluss

vom spülsaum
streift mein blick
wandernde oberflächen
im fließen einiges
noch wieder erkennend
lasse ich in
gedanken frei was
vorüber zieht
nichts davon würde
ich halten können
vielleicht noch
winzige spuren

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abendhimmel

der mond
auf den ich
dich einst
geschossen
hängt nun schief
am abendhimmel
vielleicht
weil du noch immer
vergeblich schaust
nach dem was du
vermisst

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haiku No. 488

rücklings hängt er da
der golden sichelnde mond
deucht sich sternenreich

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