april, alternd

aufgeplustert
in grauem flanell
mit dicken backen
fegt er durchs land
wie ein brautwerber
sein sträußchen
sonnen geheftet an
grüne wegrandrevers
sein erstes gold schon
zu weißer flüchtigkeit
windgenötigt

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

tiefdruckgebiet

grau
deckt die
stadtwüste mit
wattierter feuchte
dunkelt die wärme
zu rötlichschwarzen
windtänzen mit
wogendem baumgeäst
wer kann schaut
von drinnen auf
erlösung wartend

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teichjungfern

zarte stäbchen
stehen sie
in der luft
gerade noch hier
nun dort drüben
im windbewegten
satten grün des
ufersaums hat
ihr sein begonnen
aus glucksendem
flachwasser stiegen
sie hoch hinaus
als verwandelte
wesen suchend nun
nach ihresgleichen
zu vollenden den
kreis

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erste rapsblüte

das feld zerlief
ein frisches dotter
in gelbem unfassbar
zog aller augen
blicke seinen
hügel hinan
bald werden über
allem land die
leuchtenden läufer
ausgerollt sein

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gründonnerstagsreim

die tage werden wieder länger
grünes schwemmt wieder die natur
die hüllen werden knapper, enger
die haut trägt man gern wieder pur

vom höchsten giebel tönen lieder
melodisch, glockenhell und weich
amsel im schwarzen glanzgefieder
sie deutet uns ihr königreich

und früh am morgen kannst du wetten
welcher der vögel heut beginnt
wenn wir noch wohlig in den betten
fink, amsel, meise – wer gewinnt?

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