haiku No. 365

es dämmerte längst
als ein wind den sommer trug
über land davon

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

fünfter september

morgens
sonne sendet
erstes licht durch
geschichtets milchglas
auf scherenschnitte von
landschaften in
allerlei grautönen
endlich riecht die
luft wieder nach den
wolken vom kommenden
nachmittag
auf den graugrünen
höhen erste schimmer
von rot

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lieber august (nachruf)

für dieses jahr bist du gewesen
hast uns mit sonne gargebrannt
das pflanzengrün will schon verwesen
zu staub wandeltest du das land

hast uns mit sonne gargebrannt
der durst war ständiger begleiter
zu staub wandeltest du das land
die wolken zogen meist nur weiter

der durst war ständiger begleiter
und schattenplätze wurden knapp
die wolken zogen meist nur weiter
erst jetzt, am ende kühlst du ab

und schattenplätze wurden knapp
das pflanzengrün will schon verwesen
erst jetzt, am ende kühlst du ab
für dieses jahr bist du gewesen

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25. august

erfrischt schütteln die hoflinden die kronen
es ist der wind der übermütig sie umspielt
wolkenwatte hat der sonne strahlen abgekühlt
endlich wieder richtig atmen auf balkonen …

ich schließ die augen, höre leises rauschen
ist der wind, der in den blättern harfe spielt?
ist es der wolken schwere fracht, die zärtlich tröpfelnd kühlt?
bevor ich nachseh, will ich erst noch lauschen

der sommer schnürt sein bündel, wird bald schwinden
macht platz dem herbst mit seinen rauen winden
verdrückt noch ein paar sommerregentränen

bald wird die welt erneut in farbigkeit erblühen
dann alles bunt im nebelgrau verglühen
und in mir wächst ein erstes frühlingssehnen

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einladung

komm
mit mir
unter die wolkendecke
wo ein sommerregen
zärtliche kühle verspricht
endlich wieder spüren
wie wir uns wärmen
aneinander

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