vom wege, morgens

dünnes glas
lag auf den
pfützen
auf den gräsern
zuckerstaub
auch der himmel
trug kristalle
die wohl dem mond
verloren gingen
dort wo sein wams
noch schlaffte
drei nasen luft
noch schnell
geatmet zwischen
schnellen schritten
durch den frost
ins warme

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amaryllisblüte

in drei
himmels
richtungen
recken ihre trichter
am kraftvollen stiel
sich wie die schalen
von radioteleskopen
die baumpilzen ähnlich
an türmen nisten
in drei himmels
richtungen
lauschen sie
vielleicht
nach des fernen
lenzes signal

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haiku No. 434

schnee der morgens fiel
floh tagsüber in pfützen
vielleicht diese nacht

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menno!

ich wollt, ich könnte winterschlaf
ich schlief bis winters ende
sehr gern in einem fell vom schaf
ich einem rutsch bis märz ganz brav
bis mich die wärme fände

wie wäre eine höhle schön
drin könnt ein kuschlig nest sein
mich störten nicht die kalten böen
würd einfach nicht nach draußen gehn
das bilde ich mir fest ein

nun bin ich leider ja kein bär
es ziemt mir nicht zu ratzen
und wenn es doch gestattet wär
würd ich verhungern, hätt nichts mehr
mich dick und rund zu schmatzen

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tageslauf

der tag
gab sich
sonnig hell
und mild
am mittag dann
erinnerte er
sich seiner
zeit im jahr
zog seine
konsequenzen
und alle
vorhänge

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