ein ende

sie konnten es nicht fassen
als sie sich damals trafen
sie wollten sich nicht lassen
jeder des andern hafen

sie hatten große träume
wollten die welt bereisen
bald schlug der harte alltag
sie starr in seine eisen

wann war genau geschehen
als sie viel mehr nur fanden
was sie am adern störte?
die liebe kam abhanden

sie hörten auf zu reden
waren wie parallelen
vermieden die berührung
ein blick schon schien zu quälen

sie blieben aus gewohnheit
und konnten es nicht fassen
sie brauchten ziemlich lange
um schließlich loszulsssen

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

ausgerechnet das #frapalymo No. 29

es gibt keinen kitsch;
es gibt nur
eigenwillige sehnsucht.

@miku85335434

ornamental
der gewaltige rahmen
belegt mit unmengen
goldener farbe
und diese landschaft
so glatt so bonbonfarben
so steril in seiner
vielzuschönheit
der hirsch den sie
als kind bewunderte
so fremd wie eine
banane im erdbeerfeld
und nur sie wusste
von den schönsten
geschichten auf dem
riesigen sofa damals
aus urgroßmutters
liebevollen gedanken
deshalb

impuls: „schreibt ein kitschgedicht“

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 29nov18: gurken zum glotzen am baum

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grüße #frapalymo No. 28

1

liebe lily, lieber pa

nach drei stunden warn wir da.
hier ists toll! das essen schmeckt. schade, dass der himmel leckt. so geh unterm schirm ich aus und komm käsebleich nach haus. bleibt brav, ihr werdets nicht bereuen, dürft doch auf mitbringsel euch freuen!
schon in drei tagen bin ich da.

ganz herzlich grüßt euch
die mama!

 

2

fiele grüße aus berlien.

wir warn in ein museum drin wo olle sachen lagen. wie es heißt kann ich nich sagen. toll ists hier in jedem falle. und schikt geld, meins ist schon alle.
und pakt mir auch den gämmboy ein, der fehlt mir. ihr auch,

euer hein.

 

3

kollegen, lasst euch nicht verdrießen, während wir den strand genießen. denkt einfach wer am schreibtisch sitzt, wenn ihr dann faul im strandkorb schwitzt. werd gleich mich noch ins wasser wagen. machts gut!

und grüße aus karlshagen!

 

4

luise!

weißt du noch, wie wir hier gesessen? am letzten abend als wir verstrickten unsre lebensfäden uns zum kokon zum heim zum liebevollen hort. nun bist du…nein, nicht fort.
du bist ja hier, ich schreibe dir. und die karte bring ich ganz persönlich mit frischen blumen!

bis bald, hans

(p.s.: sie lehnt unter der thuja am stein)

 

 

impuls: „schreibt ein postkartengedicht“

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 28nov18: liebe heißt amore

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eloge

in deinen händen schmelze ich wie wachs
es kann auch sein dass sich mein körper strafft
was du mir gibst in diesem augenblick
ich brauche es. dass es mir nähe schafft

in deiner ansicht habe ich zuweilen recht
viel öfter aber widersprichst du mir
wir schaun mit offnen augen in die welt
mein blick ist immer auch ein blick von dir

in deinen worten höre ich den tiefen ernst
sogar wenn du laut lachst über die welt
dass leichtigkeit versandet nicht im seicht
ist was mir so besonders dran gefällt

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april 1987 #frapalymo No. 23

müde
schwer
nach
diesem abend
erschöpft bis
zur leere
war sie
weggerutscht
irgendwann in
einen schlaf
der sich anfühlte
wie hundert jahre
dann weckte sie
ihr sohn (mit
leisem ruf noch)
das erste mal

impuls: „ein traum (noch warm) fällt zerschlafen vom himmel.*“nach einem tweet von mundräuberin@amigamia1510

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 23nov18: weißt du

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