nichtort

suche nur
nichts was
sagbar
sehenden auges
verlernt
zu erkennen
abstände ab
gründig weit
grundlos
ängstigend
das kind ohne
erinnerungen
verschollen
im zwischen
suche nur
findest mich
vielleicht

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sturmtage

festhalten
will ich was
der sturm
zu lockern droht
fest halten
will ich was
mir grund gibt
nicht zu fallen
und weiß doch
nicht mal recht
ob nicht
unsre welt längst
viel zu schnell
kreist nur um
sich

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temperaturfühler

wie heut die kälte
langsam in uns kriecht
als hätte jemand sie
ganz plötzlich freigelassen
befällt sie uns in diesen
feuchten grauen gassen
in denen es ein wenig
modrig riecht

wie heut die kälte
stetig in uns kriecht
wir tragen sie von
draußen in die zimmer
die heizen wir als
glaubten wir noch immer
es sei die die art von
kälte die dann siecht

es ist jedoch die
kälte andrer art
der art die leicht vereist
der menschen herzen
und die es schafft
lichte seelen zu schwärzen
die unsre welt wandelt
in einen ort, der hart

wie heut die kälte
schmerzhaft in uns zwickt
kann nicht ein lächeln schon
ein licht entfachen
wir sind es die die welt
uns wärmer machen
wenn jeder neben sich auch
auf den andern blickt

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schneckengedanken

in
den langen
gewundenen gängen
meines hauses
verberge ich mich
zuweilen vor
dem lärm der welt
und kann geschützt
überwintern
gehe ich aber
in panischer eile
zu tief in
ihre weiteste enge
laufe ich gefahr
stecken zu
bleiben

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erster oktober

nun
ist es gewiss
das jahr trat in
sein letztes viertel
ein
schon
mehren sich
die grauen wolken
kühlt das land
im ruppigen wind
schon
wird gerade
noch blanke haut
sorgfältig im tuch
verborgen
erwartend hinter
aufgestellten kragen
die dunkle kalte
zeit
diese
wird nun kommen
das zumindest ist
gewiss

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