unerhörtheit

ich trage wachs
auf meiner stimme
eingeflößt seit
kindheitstagen
kreide war knapp
die rauheit meiner
worte zu nehmen
hatte man wachs
warm wie eine decke
aus zuwendung
schwer dämpfend
alle schärfe
noch immer mich
windend in die
freiheit weiß ich
dass ich zur sirene
nicht tauge

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abyss

fischhaut
kalt vom queren
ozeanischer einsamkeiten
in den tiefen des
blickes verlust
kompensiert durch
rauschen über
alle sinne
sehnen den
kontakt

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treibgut

in der dünung
wogen im bewusstsein
des eigenen rhythmus
der abgeschunden
in der kreuzsee starb
gefühlte bewegung
unklar wer sie vollzieht
mitschwimmen bis zum
spülsaum eines strandes
vielleicht auch bis
zum zerschellen am
kliff

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diskrepanz

zu viele jahre
mit zu wenig zeit
sonnige tage
deren dunkelheit drückt
fröhliche texte
die beschweren
leichte musik
die zum weinen bringt
da ist diese mauer
zwischen der außenwelt
und dem inneren
die tür zu finden
scheint zuweilen
schier unmöglich

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fade out

du bist
verschwunden
wie ein nebel der
im sonnenlicht sich
allmählich auflöst
hast dich gedimmt
breitest über alles
dein schweigen
daran erkenne ich
deine gegenwart
ein wort von dir
erschreckte
mich

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