die letzten stunden

dieser
lange abschied
als hätten wir uns
noch etwas zu sagen
wir haben uns
nichts geschenkt
doch waren wir
untrennbar verbunden
keine möglichkeit
sich zu entziehen
schöne momente
gab es durchaus
doch am ende war
da nur überdruss
und nun ists zeit

dieser
lange abschied
wozu
längst ist alles
geregelt
also
pack deinen kram
und mach dich
auf den weg
es wird nun
zeit

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30. dezember

kurz
vor ultimo
die stubenuhr
taktet die zeit
nicht mehr
ihr werk ist
müde geworden wie
auch dieses jahr
in den Straßen
den leuten ging das
lächeln verloren
ob es an der
kälte liegt?

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vorstadtabend

zwischen
trüben lichtpunkten
von den laternen auf
die wege geworfen
schleicht die stille
einsamkeit verlorener
eng an die häuser gedrückt
als könnten die sie wärmen
der alte rote kater
verharrt still im
schatten eines tores
schon lang nicht
mehr verwundert
sie im dunkel zu treffen
im licht wird sie meist
unsichtbar

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zustand

trudeln
durch tage die jeder
ungern erinnern wird
sprachlosigkeit
schreit hallend
nichts leitet im
kontaktlos
die einsamkeit
bildet kapseln
die lange bank
ist hart
was werden wir
also tun
außer zu
warten

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diskrepanz

im
eigenen film
laufen
immer vorwärts
wie das drehbuch
es vorsieht
vorwärts die
bewegung auch
im stolpern
im straucheln
vorwärts
doch die
geschwindigkeit
der bilder
passt nicht
zum lauf

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