Archiv der Kategorie: November 2013

Jahr der Libellen #frapalymo No. 23 *

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1

Noch im Schlaf
der Teich unten
am kahlen Wäldchen
Langsam nur bricht die
Sonne seine gläserne Haut

2

Spitzen eines
wunderzarten Grüns
wecken Hoffnung auf
neues Leben am Ufer
Schon laden sich die
ersten frühen Immen ein

3
Im flachen Wasser
Kreaturen wie
wie aus einem Alb
kleine gerüstete Jungfern
wie verwunschen auf ihre
Erlösung wartend

4

Diese Nacht da
sie das Ried erklimmen
um ihren Panzer zu verlassen
Die Morgensonne trocknet
ihr zartschimmerndes Kleid

5

Dann fliegen sie
Leise schwirrend
suchen sie sich
um im Hochzeitsflug
Herzen bildend
sich zu vereinen
Bald schon vollendet
sich der Kreis
Die Lebenszeit
ist kurz

Sie fliegen nur einen Sommer

* Impuls: „Dichtet zur Musik“

(Quelle: https://twitter.com/FrauPaulchen/status/403990240500535296)

© 2013 – 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

Kindheitsmoment #frapalymo No. 22 *

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Seltsam
wie dieser
Duft meine
Erinnerung belebt
an die Tage da
das Fieber mich
ins Bett zwang
und Mutter mir
die Kanne mit
dem heißen Tee
neben meine Bücher
auf den kleinen
Tisch stellte
Noch einmal fühlte
ihre Hand besorgt
meine Stirn
bevor sie zur
Arbeit eilte
Mittags
wenn sie wieder
heimkam würde
sie mir eine
Mandarine schälen
Bis dahin aber
behütete mich
der Duft ihres
Kamillentees

* Impuls: das Nahe und Vertraute

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Lauf der Dinge #frapalymo No. 21 *

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Einst warst Du fremd und mir so fern
Wir sprachen viel in diesen Tagen
Als die Gedanken sich berührten
da wollten wirs gemeinsam wagen

Wir sprachen viel in diesen Tagen
von allem was uns so bewegte
Wir fühlten uns sehr angekommen
wenn ich mich abends zu Dir legte

Bei allem was uns so bewegte
vergaßen wir über die Zeit
das Du. Das Ich. Schon bald ersetzte
die Einsamkeit Geborgenheit

Wieso entglitt uns durch die Zeit
nur das was wir gemeinsam waren?
Ich fühl nur noch die Einsamkeit
Fremd wurden wir uns mit den Jahren

* Impuls: „das fremde ist die fremde ist der andere oder einfach nur weit weg“

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Funkstille #frapalymo No. 20 *

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Auf dem
raugescheuerten
Holz des großen
Küchentischs
sorgsam gefaltet
ein Zettel

Sofort hatte sie
ihn entdeckt
lief hin und zog
dann doch die
ausgestreckte Hand
wieder zurück
wie vor der
heißen Herdplatte

Schon spulte
ein Film in
wirren Bildern
dieser Streit
bei dem am Ende
niemand mehr den
Anlass wusste
wie er sie ansah
bevor er wortlos
türenknallend
das Haus verließ
vor 3 Tagen
das penetrante
Tuten im Telefon
wenn er wieder
nicht abnahm
ihre Mails die
unbeantwortet in
seinem Postfach
blieben…

Und nun
dieser Zettel
auf dem Tisch
Sie lehnte am
Schrank sie
starrte ihn an
wie paralysiert
sie spürte diese
gedärmezerfressende
lähmende Angst
Und plötzlich
fror sie

Der Zettel brannte
sich in die Haut
der greifenden Hand

Sie faltete ihn auf
und fand

nichts

* Impuls: Schweigen

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Ungleich gleich #frapalymo No. 19*

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◇ Krummes Holz brennt so gut wie gerades ◇

Frieda rast gern
durch den Park
Schwer nur lässt
sie sich bremsen
Ihr lautes Lachen
steckt an
Marie rennt wie
immer hinterher
holt sie nicht ein
Meist sind sie
gemeinsam hier
Schwestern im Geist
und pure Lebensfreude
An Regentagen
vermisse ich sie
Dann fährt Friedas
Mutter mit dem Van
auf den Schulvorplatz
entfaltet den
kleinen Lift der
den Rollstuhl
an Bord hebt
Im Inneren des
Vans lässt das
regenfeuchte
Mädchenlachen
die Scheiben
beschlagen

* Glückskeksspruch

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