heimatfahrt

in den rauer
werdenden winden
bei gerefften segeln
den horizont im wühlen
von wolken und see
verkniffen Auges
suchend lesen
erste seeschwalben künden
von nahenden ufern
und heimathafen
mit der gischt tröpfelt in
die freude der ankunft
neues fernweh

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seensucht

wo die
welle splittert
in aerosole
mich hüllt auf
schlingenden planken
schanzkleidgeklammert
meine mitte suchen
will ich derweil
der bugspriet
naseweis tief
durchholt zwischen
berg und tal und berg
schreien will ich
mit den möwen in das
brüllen der see
von neun stärken
verwehte worte
ängstlichen
glücks

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mittendrin

als dann
die töne sich
schwangen wie das
segel das der wind
plötzlich trifft
die violinen wogten
in seltsamen wellen
ein horn tönte
und klarinetten
flöten und oboen
riefen wie die
vögel der steilküste
da schloss ich
die augen und
atmete meer

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bilanz

als der tag
an die klippen
der ruhe schlug
sprangen wir
trotzten den
strudelnden
wellen ließen
uns ziehen
gründe suchen
und ermattet
des abends
spülsaum tasten
wir ab nach den
zeichen unseres
ringens
einen kiesel eine
muschelschale nur
für die taschen

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vergleich

wie ein
schiffsdeck
scheint mir
das leben
plan und eben
fest und
dennoch nicht
feststehend
geneigt gehoben
gesenkt getrieben
von den winden
bestimmt
an deck ist
vieles zu tun
vieles ist pflicht
manches last
einiges freude
dein spielraum
in der scheinbaren
unendlichkeit von
der reling begrenzt
schau auf den kurs
[kennst du ihn?]
achte auf dünung
sterne und untiefen
du bist skipper
und pasagier

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