an einen #lyrimo No. 17

ich liebe deine sanften worte
die meinem fühlen schaffen raum
und diese stärke deiner klarheit
gibt halt mir wie ein weiser baum

ich lieb die kühle deiner hände
die meine heiße haut berühren
und wenn wir durch den regen laufen
dann kann ich deine freude spüren

du kannst meinen genuss genießen
so wie der deine mich beglückt
du foppst mich gern, wenn ich erröte
dann schmunzelt du nur ganz entzückt

du schaffst es tag für tag aufs neue
dass ich stets wieder mich verlieb
die liebe schlich sich ein genz leise
sie hat sich eingerichtet, blieb

natürlich gibt es schwere tage
nichts glänzt auf ewig bei gebrauch
doch lieb ich deine augenblicke
und unsre augenblicke auch

impuls: „ein liebeslied“

medium: sarah straub & konstantin wecker: niemand kann die liebe binden

alle texte lest ihr hier: musik ist leben – leben ist musik

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

ein wenig überschwang

hellgrünes laub streckt sich zum himmel
aus knospen erste blüten platzen
die amseln werden unvernünftig
sie scheren sich nicht um die katzen

schon summt es an den weidenkätzchen
der goldstern strahlt im sträucherschatten
die sonne schmilzt erinnerungen
an graues, das wir jüngst noch hatten

im wirrwar nackter jungfernreben
lassen forsythien gold nun blitzen
und an den zweigen der kastanien
sind glanzlackierte knospenspitzen

das gehen fällt plötzlich viel leichter
und freundlicher schaut die gesichter
schon lockt ein erstes eis die kinder
und manch verliebter wird zum dichter

die luft wird lauer und viel weicher
bald wird sie duften, allerorten
und wie die Leichtigkeit in mir wächst
entschlüpft sie mir mit leichten worten

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

kieselreim

ich trat auf einen kiesel
mit meinem linken bein
er war ein echter stiesel
bohrt in den fuß hinein
das sah ein alter wiesel
er lachte sehr gemein
da kickte ich den kiesel
und ließ ihn kiesel sein

und sollt mein wortgeriesel
dem leser lästig sein
dann schenk ich ihm den kiesel
ganz ohne jede pein

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

kalter tag

o weh, was wurd es plötzlich kalt
ganz eisig zog es sich ums herz
der fußgänger findet kaum halt
wie er verkrampft die hände ballt
aus lauter furcht vor sturz und schmerz

die ganze welt trug heute fell
von weißen blendenden kristallen
es schien als ob des himmels quell
von weißen tänzerinnen schwell
die schwebend dann zur erde fallen

die sonne schaute auch einmal
durch einen riss so zehn sekunden
vielleicht war, was sie sah, fatal
vielleicht hat auch ihr sonnenstrahl
im kalten schnee nicht halt gefunden

denn sie zog sich sogleich zurück
und ließ allein uns weiter frieren
ins weiße nichts schweift nun der blick
das bald vorbei geht, denn zum glück
wird lenz die welt bald farbig zieren

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

winternacht

der abend ist gekommen
es bläst ein eisig wind
ich kann im warmen weilen
und schreibe diese zeilen
für die die draußen sind

der himmel färbt sich seltsam
hoch über unserm land
es wird nicht richtig dunkel
es gibt kein sterngefunkel
weils dichte wolken hat

es ist um diese stunde
schon ruhig in der stadt
der frost beißt in die beine
ich wünsch dass jeder eine
geheizte stube hat

der abend ist gekommen
es bläst ein eisig wind
ich kann im warmen weilen
und schreibe diese zeilen
für die die draußen sind

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.