altes seil

das ende
aufgesplissen
mürbe stränge
die einst feste
verbindung
untereinander
noch sichtbar in
ihrer verdrehtheit
streben auseinander
als suchten ihre
fransigen enden
ihren halt nun
an anderen
dingen

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graue tage

vom gefühl
zu verblassen
ins vergessen
hinein
die vorstellung
hat zuweilen
durchaus ihren
reiz

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sonderbar

das ist ganz klar
der lauf der dinge
sagst du, und
mach bloß
keine welle!
ich glaube beinah
es ist wahr
dass alles läuft
doch sonderbar:
wenns scheint
dass welt und zeit
verginge –
ich trete auf
der stelle

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maßliebchen

morgens
vor ihrem grünen
firmament
winzig ferne
galaxien
mittags tausend
sonnen die auch
irdischen regen
überstrahlen

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hochgeschaut

beinahe
halber mond
silbern belegt
pergamenthäutig
hängt schief
in der nacht
er rührt mich an
anders als
die wolken
die ihn still
passieren

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