abschied

ein
paar stühle
drei reihen
ausgerichtet
nach
der säule
worauf dein
bild steht
wo meine
augen weilen
dann weiter
wandern
am säulenfuß
die blumengestecke
arrangiert von
geübten händen
wir treffen
noch einmal auf
einander in den
worten der
pfarrerin in
deiner geschichte
nun komprimiert
in minuten
ich forsche in
deinem gesicht
suche dein leben
verwahrt in der
urne nun
mein gott
denke ich
das ist
alles

meiner großmutter christiana (20.12.1918 – 05.02.2017)

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als du gingst

so viel leben
hattest du
zu überstehen
in kargen zeiten
bis es endlich
besser ging
gabst du viel
auch mir und
immer gern
mit vollen händen
die zuletzt so
klein so kalt
doch waren in
meinen so als
sollte das feuer
in dir bald
verlöschen

als du gingst
erlöst
nässte mir
der rauch
die augen

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an Großmutter

dass du nicht
mehr mit mir
reden kannst
grämt mich
auch wenn zuletzt
der reigen der
ewiggleichen geschichten
immer schneller
sich drehte
deine kleinen
faltigen hände
werde ich niemals
noch wärmen
unsere gemeinsame
zeit war begrenzt
doch niemand setzt
meiner erinnerung
grenzen

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dem erwachsenen sohn

als sie
dich im arm
hielt damals
geflutet von starken
gefühlen
was wusste
sie da schon
davon wie
sie wachsen würden
im laufe der jahre
als sie
dich im arm
hielt ein
kleines bündel mensch
war das
doch erst der
beginn

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vorfreudeelfchen

vorgefühl
einer umarmung
forschender blicke die
fragen was aus uns
wurde

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