zeit des illusionisten

aus dem jackenärmel
(der eigenen oder
fremder jacken)
tuch für tuch
zog er lächelnd
leicht bunten
strang der endlos
schien in unseren
taschen schätze
zu fischen (eier,
blumen, bälle auch)
der trick blieb uns
staunenden verborgen
heute zieht er
die stränge aus
seinem mund end
los und hinter
begriffskleister gut
verborgen der trick
nach unserer taschen
geld zu fischen

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44 #31×11

4

düfte
locken in
den städtischen mitten
verfremdet die vorstellung von
gemütlichkeit

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warnung

die flamme verzehrt
die kraft der kerze
bevor sie selbst
sich legt und verraucht
vielleicht sollten wir
ihr danken für dieses
bild

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hör zu #frapalymo No. 27

du, weißt du, wie ein rabe schreit?
über den ländern gleitend dahin
kommen dir sagen dabei in den sinn?
es war seit beginn einer rauen zeit

da man ihn fürchtete und mied
sang doch von kriegen er und pest
die kaum je einen leben lässt
von langem dunkel sang sein lied

dem raben ging es dabei wohl
der schwarze schnitter tag für tag
fuhr ein erquicklichen ertrag
der rabe schlug den bauch sich voll

die menschen waren stets bedroht
wo fraß nur noch die ratte fand
sie zogen schneisen in das land
der krieg, der rabe und der tod

es ist generationen her
und doch ist ein erinnern da
noch immer ist das elend nah
wunsch auch, dass es uns träf nicht mehr

der rabe schreit. hör nur, fürwahr
erinnerst du, vovon ich schrieb?
er ist ein rabe nur. er blieb
in unsern breiten ziemlich rar

impuls: „gleiche anfangszeile für alle – beginnt eure texte alle mit: „du, weißt du, wie ein rabe schreit“ von selma meerbaum-eisinger

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 27nov18: das licht tags

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augen #frapalymo No. 25.1

augen
viel zu groß
im ausgemergelten
gesicht suchen
nicht mehr
nach dem was
satt macht
augen
müde und leer
vom nicht ankommen
möchten nur
noch schlafen
augen
weit aufgerissen
sollten es vom
staunen sein
nicht vor
angst

impuls: „flucht und asyl“

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 25nov18: länderperspektive

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