ferne.nähe

nein
ich war nicht
vor der tür
(ich bin ja brav)
war nur ganz kurz
nicht bei mir
als ich ihn traf

ist
er auch jetzt
weit von hier
schien er doch da
kamen ja seine
worte mir
unendlich nah

nein
ich war nicht
vor der tür
einsam zumut
dann rief er an
sprach mit mir
und es war gut

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264 #31×11

24

wenn
am baum
die kerzen angezündet
kehrt kindheit zurück und
duftet

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198 #31×11

18

dieses
leise knacken
das der biss
in die printe erzeugt
das!

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erinnerung #lyrimo no. 24

dienstags
wenn die schwere
tür im keller
spaltweis feuchte
nebel atmete
spähten wir hindurch
im dunst
mit hochgekrempelten
ärmeln rieben die
frauen die wäsche
wie kohl
schwitzend lachend
unermüdlich
dienstags war
die wiese belegt
mit stoffen die sich
sonnten in der hoffnung
auf strahlendes weiß
dienstags gaben
wir schattenspiele
im labyrinth der
leinenkulissen
donnerstags ratterte
die mangel allen
stücken scharfe brüche
ins tuch
freitags
nach dem bad
der duft von sonne
und stärke unter
dem frischen
bettzeug

impuls: „Geruch“

alle texte lest ihr hier: lyrimo tag 24

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nach dem abschied

für meinen sohn

die wärme
der letzten umarmung
trägt noch immer
mich durch die
nüchterne kühle
der tage

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