versuch

weich und kühl
trifft er meine haut
legt seinen feinen staub
feuchtnebelnd auf
meine hände die
den um sich selbst
tanzenden klumpen
begrenzend in eine form
zu zwingen suchen
übermütig sich windend
winzige abweichungen
nutzend der symmetrie
zu entgehen und der
glätte der idealen form
tonschlammpatinierte
hände ruhen ineinander
dieweil der blick die
schönheit im unperfekten
entdeckt

auflösung

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

wunsch

lass
uns nicht
die schritte zählen
unseres weges
wir verpassen doch
sonst nur die
augenblicke

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ein weg

auf schmalen pfaden
wildgrünbegrenzt
von licht zu schatten
zu licht zu schatten
tasten die füße
sich über kiesel
nadeln wurzelstränge
über blätter über
halt! ein käfer!
eilende emsen
hasten weiter
dieweil die füße
weiter tasten
tiefer hinein in
die waldkühle
hin zu den
sonnenbelichteten
alleinsamkeiten

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erinnern

den takt der uhr
nicht bestimmen lassen
eigene zeiten finden
liegend im gras
wolken deuten
zu lieblingstieren
schneckenwegen folgen
ewigkeiten lang
hirtentäschel kauend
regenwürmer retten
dinge sehen
ein erstes mal
immer wieder
raritäten in den tagen
welche die leute
die erwachsenen
nennen

„selten“

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nur kurz [elfchen für zwei]

dieser
eine moment
als ich wusste
dein lächeln galt mir
da
träumte ich
ganz kurz nur
dein lächeln würde uns
gelten

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