ein weg

auf schmalen pfaden
wildgrünbegrenzt
von licht zu schatten
zu licht zu schatten
tasten die füße
sich über kiesel
nadeln wurzelstränge
über blätter über
halt! ein käfer!
eilende emsen
hasten weiter
dieweil die füße
weiter tasten
tiefer hinein in
die waldkühle
hin zu den
sonnenbelichteten
alleinsamkeiten

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erinnern

den takt der uhr
nicht bestimmen lassen
eigene zeiten finden
liegend im gras
wolken deuten
zu lieblingstieren
schneckenwegen folgen
ewigkeiten lang
hirtentäschel kauend
regenwürmer retten
dinge sehen
ein erstes mal
immer wieder
raritäten in den tagen
welche die leute
die erwachsenen
nennen

„selten“

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nur kurz [elfchen für zwei]

dieser
eine moment
als ich wusste
dein lächeln galt mir
da
träumte ich
ganz kurz nur
dein lächeln würde uns
gelten

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big wave

und dann
war sie da
die große welle
trug nach oben
schob voran
dich mit ihr
rollte stetig
wölbte dir eine wand
im rücken dich
schützend vor
den rauen winden
rollte und schob
vorwärts bis
am strand die
kraft ihr versandete
in einzelnen tropfen
da du nun dort hockst
und sie dir verrinnt
ein paar körnchen
zurücklassend
zwischen deinen
fingern

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episode #frapalywo No. 7

unter hölzernem vordach
versteckten wir uns
vor den blitzen
als dann der regen
blasen schlug
blieben wir regungslos sitzen
lau war die luft und der blick
wurde klar
wir hielten uns, bis es vorüber war
heimwärts dann tanzten wir hand
in hand
und barfüßig durch alle pfützen

impuls: „sommerregen“.

alle texte lest ihr hier: #frapalywo tag 7, text 7

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