sturmtag

ach wind, wie wild du dich gebierst!
entführst der alten linde blüten
fast scheint mir, dass du wütend bist
rüttelst an dem was lose ist
vor deiner wut will ich mich hüten…

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wahrnehmung

die hitze machte pause heute
der wind hatte sie weggeweht
das licht tropfte durch wolkenfilter
entspannter schienen heut die leute

manche sich zwar in jacken hüllten
ich fand das etwas übertrieben
ob sie sich im oktober wähnten?
wie herrlich doch die böen kühlten…

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uferweg

ein wind
spielte harfe
mit den tausend
saiten des schilfes
fuhr in sie hinein
arpeggien papiernen
rauschens zu entlocken
in immer neuen wellen
die mich sanft
nach hause
trieben

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abendreim

der abend murrt
die ganze zeit
als sei der tag
nicht gut gelaufen
er gibt sich kühl
gelegenheit
im nachtschlaf
einmal durchzuschnaufen

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abends

die
größte hitze
ist vorbei
was wir gerade
für kühle halten
wird den schlaf
uns verkleben mit
seinem feuchten atem
draußen mehrt sich
vogelsang der am tage
rar geworden war
man möchte
eigentlich
auf vorrat
atmen

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