ambivalent

chume, chum, geselle min*
denn dich, dich muss ich lieben
ih enbite harte din
ich wär so gern geblieben
ich wollte mit dir einfach sein
suzer rosenvarwer munt
doch meine angst macht mich ganz klein
chum un mache mich gesunt
chume, chum, geselle min
ich denke es, seit ich dich sah
ih enbite harte din
doch komm mir besser nicht zu nah!

*der kusiv gesetzte text stammt aus der
carmina burana

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fragen

was
sähest du
begegneten
wir uns?
worüber
redeten wir?
was störte dich
und was berührte?
woran erinnetest
du dich nach
unserem treffen?
und wolltest du
es wiederholen?
das gesicht
mustert meines
ernsten blickes
und verschwindet
ohne eine antwort
als ich mich vom
spiegel abwende

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zum abend

leg deine hand
auf meinen arm
bring mich heim
zu mir selbst
lass lehnen mich
in dein schweigen
und ruhen in
deinem blick

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fehlanzeiger

wenn
die haut
luzent wird
pergamenten dünn
unter der berührung
dieser moment
wenn die wärme
zu strömen beginnt
unter der hülle
dorthin wo die
zuneigung ein nest
längst baute
eins sein
miteinander
zartwild
zur ruhe
gelangen

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diese tage

tief
der schlaf
der letzten nacht
ohne erinnern an träume
erwacht

ein
neuer versuch
diesen tag noch
zu bewältigen nur diesen
einen

tag
für tag
weiter zu sehen
als stochern im trüben
verworfen

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