nur fort

dort wo
die lifte enden
menschen entlassend
heraufgekommen für
die einkehr
das foto
das hiergewesenein
dort will ich
starten meinen weg
fort von allem
in die zweisamkeit
mit weg und himmel
mit wind und stein
steigen will ich
die pfade immer
weiter der welt
entfliehen
halten will ich
erst im sand den
salzige wellen sanft
überrollen

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abschied

für tina p.

du trittst ein
und wirst direkt
bemerkt
sehr groß gewachsen
bist du nicht
bist doch nicht klein

du bist leise
doch still bleibst
du nicht
nur dass du weißt
dass lärm nicht lohnt
ich nenn das weise

oje, wie sag
ich dass ich
dich vermissen werde
deinen ernst, humor
die freundlichkeit
oje, wie sag
ich dass ich
lächelnd dich erinnern
werde
dir alles gute wünsche
dass ich dich mag

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verlustanzeige

ich weiß nicht mehr
wo ich war wann es war
was ich gerade tat
und wer es vielleicht
bemerkte als es geschah
kaum erinnere ich
eine form oder größe
nun suche ich nach
einem schemen einer
ahnung nach gewissheit
auch vielleicht
ich stochere im dunkel
und finde mich doch
nicht

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topografie

da ist
eine insel
fern aller küsten
dort wo nur
brandung sie berührt
zu karg um
ziehenden vögeln
ein obdach zu bieten
zu klein um
als entdeckung in
karten getragen
zu werden
fern aller
kartierten wege
aller festen länder
fern aller
sicheren gründe
eine insel
fern eine insel
ich

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elegie

es regnet
aus dem grau
tröpfelt es mir
direkt ins gemüt
es regnet
ein fallen
losgelöst abwärts
einen kurzen glanz
verbreitend
den die nacht
bald schluckt
in den lichtlosen
ecken des lebens
es regnet
ich lausche
losgelassen von
allen guten geistern
wärst du hier
verstündest du
vielleicht

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