seufzer

himmel
sonne gleißt
ins tränenblau
hände wühlen
in brockiger
erde halt zu
geben neuem
grün für
diesen sommer
ich kenne sie
weiß wie sie
blühen werden
und duften
ach wüsste ich
so viel doch
auch von
mir

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aufbruch

als
hätte sich
nach langer
dunkelheit
ein schmaler
streifen
besonnten himmels
erstmals über
den horizont
geschoben
brach hoffnung
durch die
verödete haut
wie erstes grün
dem sommer
entgegen
dein wort
ein lauer
frühlingswind

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abschied

ein
paar stühle
drei reihen
ausgerichtet
nach
der säule
worauf dein
bild steht
wo meine
augen weilen
dann weiter
wandern
am säulenfuß
die blumengestecke
arrangiert von
geübten händen
wir treffen
noch einmal auf
einander in den
worten der
pfarrerin in
deiner geschichte
nun komprimiert
in minuten
ich forsche in
deinem gesicht
suche dein leben
verwahrt in der
urne nun
mein gott
denke ich
das ist
alles

meiner großmutter christiana (20.12.1918 – 05.02.2017)

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streichquartett

wie die
töne sirren
schwirren schwellen
und verebben
akkorde wachsen
und zerfließen
schließ ich
die augen träum
dich den bogen
streichend über
vibrierende saiten
meines tönenden
leibes

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stiller platz #frapalywo No.1

da bin ich
selten
da bin ich
für mich
allein bei mir
nicht einsam
da lasse ich
nur wenige
hinein
oft suche ich
den schlüssel
finde mich nicht
finde nicht hin
finde nicht hinein
in mein refugium
wo ich selten bin
tief in meiner
mitte

impuls: die gute stube impuls 1

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