danach

erstarrt
für den moment
verhalten der blick
auf die welt
die noch
die gleiche ist
und doch auch
nicht
den boden mehr
eignet der stets
festen stand versprach
gegen das wanken
das schlingern
auf der suche
nach bindendem
trübe mienen
im versuch zu
erkennen stochernd
im losen untergrund
wie lawinensucher
und nirgends
sicherheit

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seufzer

der juni
ist längst angekommen
was grad noch blüte war
wird frucht
ein jeder weg
wird nun ein festmahl
wenn man ein wenig schaut
und sucht

ich geh den
pfad unter den bäumen
freu mich an ihrem
satten grün
hoch oben seh ich
weit im blauen
die plustrig weißen
wolken ziehn

und wäre
gern jetzt in den bergen
dann ich stieg auf
über den wald
doch bleibts nur traum
muss mich gedulden
die freien tage
kommen bald

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verlassen und mitnehmen

– ein versuch –

sie
schien so
bestimmend
ihr leben im griff
und
dann hatte sie
sich auf einen verlassen
der sie verließ als sie
sich verlassen mussten
auf einander
es
schien so
als hätte er mitgenommen
ihre verlässliche kraft
und sie schien plötzlich
so mitgenommen
und sie
zerbrach

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haiku No. 478

im stroh unter grün
blitzen viele perlen rot
ach wie sie schmecken!

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umsonst

manch einem
gelang schon die flucht
und er trug doch was
er zu fliehen suchte
in sich

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