ungeordnet #lyrimo no. 23

deutlich
der generalbass
des alltäglichen
die notierung des
harmonischen
verwischt
unfühlbar ein
tasten durch
dissonanzen suche
ich den kontrapunkt
ein tinnitus
beim vorsingen weiß
nichts von konsonanz
kein dirigent
ordnet die klänge
ich akzeptiere die
partitur

impuls: „Synapsensymphonie“

alle texte lest ihr hier: lyrimo tag 23

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in der probe

alle papageno
arien mitsingen
leis
wie es damals Vater tat
laut
inbrünstig
in der wanne
nun ein geschlossener
kreis

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gedanke beim betrachten eines notenblatts

diese kleinigkeit
die aus dem durklang moll macht
sie hängt dem ton an
so ist es meist winziges
das die stimmung wandeln kann

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danach

es
ist wieder
still
die letzten töne
nisten in
den köpfen des
publikums das
längst den saal
schon verließ
und nun?
nun probe ich
den freien fall
heimwärts

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die musik im april

endlich
der chor
lang vermisst
der meine
tage rahmt
täglich gleich
täglich anders
täglich neu
die fuge von
meise amsel taube
und buchfink und
die dramatische
phrasierung
des elsterrufs
unwillkürlich
hebt sich
mein blick
ins sich grün
verdichtende
geäst der
vorstadtbäume

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