gedanke beim betrachten eines notenblatts

diese kleinigkeit
die aus dem durklang moll macht
sie hängt dem ton an
so ist es meist winziges
das die stimmung wandeln kann

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danach

es
ist wieder
still
die letzten töne
nisten in
den köpfen des
publikums das
längst den saal
schon verließ
und nun?
nun probe ich
den freien fall
heimwärts

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die musik im april

endlich
der chor
lang vermisst
der meine
tage rahmt
täglich gleich
täglich anders
täglich neu
die fuge von
meise amsel taube
und buchfink und
die dramatische
phrasierung
des elsterrufs
unwillkürlich
hebt sich
mein blick
ins sich grün
verdichtende
geäst der
vorstadtbäume

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crescendo

draußen
lass den sturm
mit seinem serpent
den generalbass proben
das warme furnier
deiner zargen
vibriert deinen
herzschlag uns
zum takt der
sanftmolligen melodie
zupf du mir meine
saiten streich mich
bis wir uns verlieren
im dur des jubilo

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notenblatt

fünf linien
fein gezogen
dazwischen
schwingend
gleitend
springend
schreitend
schwellend
schwindend
quellend
sich windend
steigend und
fallend
eine welt
fünf linien
das gefäß für
die töne dieses
besonderen
universums

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