welle

sie rollte
unaufhörlich heran
sie erinnerte noch
wie es war
als sie nicht ahnte
was diese seltsam
tönende stille
bedeutete
als sie dann
alle gründe verlor
ging es nur noch
um existenz
knapp war es
erinnerte sie sich
und nun hatte sie
das seltsame tönen
der stille überhört
und sie sah vor sich
klar die welle
kommen

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graue schlange

wenn sie kommt
dir um die brust
sich legt wie
eine panzerung
würgt sie
alle freude bis
zur leblosigkeit
hast du glück
verschlingt sie
ihr opfer nicht
doch gibt sie
es nicht leicht
her

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abend

die dämmerung
legt sich über
das was war
wie das innere grau
über die erinnerung
bald wird eine nacht
alles zur gänze
verschlucken

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september-elegie

der sommer kam nochmal zurück
er wärmt die haut die gestern fror
fahl ist doch schon der sonne blick
mir kommts wie eine täuschung vor

ich trau dem frieden nicht so ganz
wohnt doch schon längst der herbst in mir
und so erwarte ich blättertanz
und nebeltage vor der tür

ich blicke auf und sehe licht
im hof das frohe kinderspiel
meine gedanken stört das nicht
sie werden grau in mir und still

in meiner seele dämmerts schon
ich hab die schwermut längst im blick
es fehlt der vögel zwitscherton
auch wenn der sommer kam zurück

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regentag

das grau
der wolken
verliert tropfen
sich verdichtend
zur dämmerung
welch leuchtender
kontrast zu den
quälend endlos
kreisenden
gedanken

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