Vor dem Sturm

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Schon zieht
der Himmel zu
In den tiefen
Verkehrsschluchten
der großen Stadt
regierte das Grau
schon zuvor
Nun geht auch der
Beletage der alten
Bürgerhäuser das
Sonnenlicht aus
Das Unwetter
gleicht auch
aus

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Wie es ist

Immer wieder
ins Gefecht
immer wieder
eine blutige
Nase holen
immer wieder
verteidigen was
du für gut und
richtig hältst
Die Einen
säuseln dir ihre
Verlockungen in
dein Ohr
die Anderen
drohen und
gebärden sich
wie wild
Dritte legen dir
wo es nur geht
schwere Brocken
in den Weg
Die Geradlinien
ecken bei den
Schwankenden an

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Mein Advent

Nachts
wenn die
kleinen Büdchen
ihre Schätze längst
hinter hölzernen
Fensterläden verbergen
wenn die Lichter
gelöscht sind
die Musik verstummte
Wenn die Aromen von
rotheißem Glühwein und
allerlei Gebackenem
längst den Platz flohen

Mit Dir
Mandeln essend
über den leeren
Weihnachtsmarkt
schlendern

Könige
der Nacht

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Rückzug

Einfach mal
abschalten
dieses ganze
um mich herum
Hastende und
Wirbelnde und
Lärmende
Rast machen
im eigenen
Schneckenhaus
ganz hinten in
der allerletzten
Windung
Durchatmen vor
dem nächsten
Strecken der
Fühler hinaus
ins Leben

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Abendgrau

Nun legt des Nebels Decke
sich grau in diese Welt
vertuscht harte Konturen
der Menschheit alte Spuren
Lässt frösteln und mich wünschen
dass nur der Schnee bald fällt

Ich gehe durch das Dämmern
und zieh den Schal mir fest
Daheim das Licht der Kerze
erwärmt mir Raum und Herze
wie heißer Tee und gutes Buch
die Seele strahlen lässt

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