Meine Worte

Meine Worte
drängen aus mir
so wie Dampf
einen Kessel
flieht mit
zu viel Druck
Manches Mal
wenn es mir
wohl geht
reihen sie sich
schon an einander
wie Perlen
An anderen Tagen
purzeln sie
schier heraus
lassen sich
nur mühsam in
eine Ordnung
bringen dass
ich sie erkenne
Immer aber
befreien sie
mich

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Zur Nacht

– zu einem Foto von Ciprian Fita –

Will nun die Augen schließen,
leise ‚Gut Nacht‘ noch sagen.
Vom Tag will ich mich lösen,
will alle Müh vergessen
und in den Traum mich wagen.

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Romantischer Imperativ

Komm
und nimm mich in den Arm
halte mich, stell keine Fragen
Will dich spüren, gar nichts sagen
Fühle mich geschützt und warm

Komm
ich halte dich ganz fest
Schließ die Augen, lass dich fallen
wag zu träumen, was von allen
Wünschen sich doch leben lässt

Komm
und leg dich zu mir hin
Umfange mich mit Deiner Nähe
dass Meins ins Deine übergehe
und ich in dir geborgen bin.

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Der Fußgänger

Präzise
wie ein
Uhrwerk
spult er
Tag für Tag
sein Programm
zuverlässig ab.
Kommt die kleine
Straße entlang
das eine Bein
etwas nachziehend
An der Kreuzung
stoppt er immer
am selben Stein
schaut lange
bevor er die
Hauptstraße
überquert in
seinem eigenen
Wackelgang
Er zieht das
Bein nach wie
eine Eisenkugel
Sein ernster
Blick lässt die
Anstrengung
erkennen

Irgendwas ist
heute anders
Er geht
schneller
als sonst
hüpft beinahe
Und er lächelt
Ich kenne den
Grund dafür nicht
Ich wünsche ihm
mehr davon

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Muss nicht

Die
Woche beginnt
wie im Kriechgang
Muss auch nicht schneller
werden

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