verwickelt

ein knäuel
die welt
verwickelt so
viele leben
ereignisse
nur kurze
stränge sind
sichtbar
oberflächlich
die struktur
der tiefe eine
ahnung nur
und dieses suchen
nach dem ende
das es uns
entwickelt und
erschließt

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

beim betrachten einer knospe

was
so ein blatt
wohl fühlt
noch ganz fein
ineinander gefaltet
in der braunen
lackhülle seiner
knospe geschützt
vor allzu kaltem
und grellem
woher weiß es
dass es zeit ist
auf zu brechen
stark genug zu
bestehen in
der welt

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resumée

wollte
schöpfen aus
dem tag
mir etwas für
die nacht
senkte den
krug unzählbar
oft fand ihn
doch leer
beim heben
muss wohl nun
dem schlaf
vertrauen
dass er bleibt
bis morgen früh
und mir lässt
genug kraft
gedachtes auch
zu tun

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an morpheus

ich warte
dass du
endlich mich
berührst
doch du
hast mich
versetzt
ich starre
in die nacht
sehe nur
dunkelheit
erlösen wird
das tageslicht
mich nicht
macht es mich
doch zum sichtbaren
ziel für die
müdigkeit

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mondreim

der mond hielt hof
er fand es doof
dass er des nachts
nur war zu sehen
ich hab es satt
und mach mich dünn
sprach er
bald werde ganz
ich gehen!

ich seh ihm zu
und denke mir
dass hier der
mond wohl ganz
schön irrt
er hat ja keinen
andern platz
dass er schon
bald zurück
kehrn wird

bliebe er fort
dann fehlten ihm
die dunklen
träumer doch
so sehr
wenn er es merkt
besinnt er sich
und wird
bestimmt bald
wieder mehr

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