mangel

ein kiesbett
des rinnsals verwaist
gelbgrau gesäumt von
gerissener erdhaut
und wurzelndem stroh
längst vergangenen
frischen grüns
eine ödlandschrecke
flieht den ort
bewege ich mich
auf der suche
nach einer art
leben

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bestandsaufnahme

ich habe augen
doch fehlt klarheit
ich habe hände
sie greifen ins leere
ich habe ohren
in denen lärm wütet
ich habe wörter
und bin sprachlos
ich habe füße
und komme
nicht an

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augustnacht

kein schritt auf
dem asphalt der nacht
von ganz oben blitzt
konfetti unbegreiflich
sternenfern
stille hallt
in viele leeren
aufreizend langsam
rollt die schartige
mondmünze
ich warte darauf
dass sie fällt

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kein entkommen

wir sitzen alle im selben boot
wer hat das als erster erkannt
dass was du auch tust immer einfluss hat
auf andre in stadt und land?

vielleicht ists nicht des schmetterlings flügelschlag
der beeinflusst die läufe der welt
ganz sicher jedoch bemerken wir bald
wenn sein beitrag dem leben einst fehlt

wir wissen es längst, manche sorgen sich auch
andre stören nicht sehr sich daran
mancher meint auch, es werde schon irgendwie gehn
irgendwer nimmt der sache sich an

und so läufts immer weiter dem abgrund zu
wer sagte den satz damals gleich?
wir sitzen alle im selbe boot
auf dem grund. im vertrockneten teich

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kommt dann
der mond
bin ich längst
abgetaucht
auf der suche
nach meinem
traum

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