unschärfe

dem jahr
wachsen neue farben
das licht nimmt
das milchig trübe
kommender nebeltage
schon vorweg
die tage wärmen noch
die nächte haben
kalte schultern
wer kann schon
noch den sommer
vom herbst
scheiden

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

haiku No. 471

jungfernrebe, ach!
wie sie plötzlich errötet
empfangend den herbst

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vom heimweg

ich schaue hoch in schwarze nacht
erblick den mond, und siehe da
er hat es sich bequem gemacht
badet im milchsee seine pracht
hält er sich für cleopatra?

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haiku No. 470

rot seh ich und blau
farbrausch der jungfernrebe
wandelt sommers grün

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welle

sie rollte
unaufhörlich heran
sie erinnerte noch
wie es war
als sie nicht ahnte
was diese seltsam
tönende stille
bedeutete
als sie dann
alle gründe verlor
ging es nur noch
um existenz
knapp war es
erinnerte sie sich
und nun hatte sie
das seltsame tönen
der stille überhört
und sie sah vor sich
klar die welle
kommen

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