treibgut

in der dünung
wogen im bewusstsein
des eigenen rhythmus
der abgeschunden
in der kreuzsee starb
gefühlte bewegung
unklar wer sie vollzieht
mitschwimmen bis zum
spülsaum eines strandes
vielleicht auch bis
zum zerschellen am
kliff

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vergebens

er hatte
sie nie gesehen
blickte ernst
und nahm
sich ernst
doch nicht wahr
wie sie
ihn ansah
wie sie ihn sah
sich wünschte
sichtbar zu sein
nur ein mal
für ihn

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*

sich in
die eigenen reden
zu wickeln wie
in ein gewand
ist gefährlich
es war ja ein kind
welches ausrief
des kaisers
blöße

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ach

sie
redete viel
sie sprach davon
sich neu zu verlieben
nun da sie den winter
doch ganz allein
überwunden
träumte vom
eins sein
im zwei sein
so als ob sie es
aus einer erzählung
nur gekannt
sie liebte ihre
vorstellung von liebe
und sie redete davon
und sie redete viel
ach
wie mir plötzlich
ein ziehen war
im herzen

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beobachtung

der frühling naht in wellen
nach winterling und schneeglöckchen
blühn krokus und kornellen

die sonne kann schon wärmen
und hoch im kahlen baumgeäst
hört man die vögel lärmen

noch frostig sind die morgen
doch mittags kann das sonnenwarm
für offne jacken sorgen

was kommen nun für zeiten!
bald wird sich üppig blütenpracht
über das land ausbreiten

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