achtunddreißig

für philipp

es kam
die zeit da
du auf mich herab
schauen konntest
das tatst du nicht
ein einzges mal
lang vorher schon
begann ich zu dir
aufzuschauen
voller stolz
du bist gewachsen
in allem und
mit dir mein
herz

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verschaukelt

jeder schwung
trägt ein stück
weiter und
höher dich hinaus
jeder schwung
aufs neue
und du kommst
doch nicht
vom fleck

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*

unbeschuht
die gedanken
gehen nicht aus
ohne die passenden
worte
sie bleiben drinnen
nacktfüßig baumelnd
sie wandern schuhlos
nicht

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gut so

wohltuend
dein schweigen
bewahrt vor
enttäuschung
wenn du tönend
wieder nichts
sagst

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vielleicht

in gedanken
läge ich sorgfältig
mittig gefaltet
zwischen gilben blättern
mit wasserzeichen
deren schrift altertümelt
in verblasstem tintenblau
und worten die längst schon
dem zeitgeist abhanden kamen
in der wurmstichigen truhe
in einem mit seidenband
gefassten bündel überdauerte
ich gern mich selbst
in einer ahnung von lavendel
sollte jemand mich dort finden
ist es an ihm sich ein bild
zu machen

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