route

die wege
breit genug meist
für zwei menschen
oder mehr
lebenslinien
mit wegmarken
zuweilen
wenn eng oder
schlammig
sie werden
bleibt einander
zu folgen in
des anderen
spuren

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bemerkung

du reihst
wörter aneinander
ketten unerbittlicher
logik kalt und glatt
glänzend schwarz
wie eine dieser
spiegelnden fassaden
denen alles was
halten könnte
abgeht
spricht das herz
nicht mit
dazwischen einen
halt zu geben
gleite ich
hinab

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was s. sagt

dass er ihr
noch einen kaffee bringt
gibt ihr ruhe
dass sie sich
an ihn lehnen kann
lässt zuversicht wachsen
dass er sie
einfach so sein lässt
nimmt sie ein
da bleibt platz
an einander zu wachsen
mit einander
auch

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abschluss

er
hörte nur
zu
ließ sie reden
hörte den schwall
aus sätzen der
unaufhaltsam
aus ihr heraus
drängte
er hörte nur zu
schaute sie an
nickte zuweilen
umflossen von
sinnsilben
aufmerksam
er hörte zu
wie der schwall
zum rinnsal wurde
als seine hand er
auf ihren arm legte
der stille lauschte er
aufmerksam, nickend
zuweilen als
das rinnsal versiegte
und frieden sie
umfing

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episode

täglich
sah er sie
sah sie an
der haltestelle
wie sie das
abteil betrat
in der hand
das buch
und die neugier
auf die welt
gerichtet die
einer kulisse gleich
draußen vorbeizog
sah sie an und
zehrte von dem
flüchtigen blick
der einmal ihn
kurz streifte
zehrte davon und
wünschte sich
sie zu treffen
wünschte es sich
wie sonst nichts
die frage danach
was dann wohl geschähe
ließ nachts alle
seine träume
vergrauen

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