ultimo

wenn du
uns heute nacht
verlässt
werde ich
deiner kurz
gedenken
dann aber
meine blicke lenken
auf die zukunft
die da
wartet

nein du
musst nicht ängstlich
sein
weil es
auch schönes
gab
ich zähls
an meinen fingern
ab und
lächle

ich schau
auch gar nicht weit
voraus
will nicht
so viel
erträumen
was in
den uns bekannten
räumen nicht
trägt

wenn du
uns heute nacht
verlässt
werde ich
dir nicht
winken
wirst langsam in
erinnerung sinken
adieu

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vor dem finallauf

s’ist zeit sich auf den weg zu machen
schnür deine schuhe, mach dich auf!
hör nur die alten knochen krachen
deine letzten meter staffellauf

schnür deine schuhe, mach dich auf!
das neue jahr in der wechselzone
deine letzten meter staffellauf
übergib den stab. es geht nicht ohne

das neue jahr in der wechselzone
es trägt etwas vom alten mit sich
übergib den stab. es geht nicht ohne
mit frischer kraft beginnt es hitzig

es trägt etwas vom alten mit sich
wolln hoffen, neues kommt hinzu
mit frischer kraft beginnt es hitzig
so strebt es seinen zielen zu

wolln hoffen, neues kommt hinzu
das teilt es hoffentlich auch ein
so strebt es seinen zielen zu
dann muss auch noch ein endspurt sein

das teilt es hoffentlich auch ein
hör nur die alten knochen krachen
dann muss auch noch ein endspurt sein
nun! zeit sich auf den weg zu machen

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

29. dezember

das alte jahr hat sich im grau
der schweren wolken eingehüllt
vor tagen weißte schnee das bild
die sonne scheint sehr ungenau

in baumgeästen wachsen krähen
sie sind als einzige grad da
wohin der muntren sänger schar
wohl zog? ich kann hier keine sehen

am müllplatz ist reger verkehr
die pappen stapeln sich zu türmen
nun darf es bitte bloß nicht stürmen
sonst wirbeln sie wie laub umher

die feuchte kälte kriecht hinein
in alle ritzen, alle glieder
ich reib die hände, wünsche wieder
es möge doch ein wenig schnein

das alte jahr hat kaum noch zeit
von guter aussicht keine post
die letzten blüten fror der frost
zum mahnmahl der vergänglichkeit

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

berichte von einsamkeit

17

es
dauerte jahrzehnte
bis sie entdeckte
dass niemand anderes
die löcher zu
stopfen vermag
die ihr leben trug
kleine stiche früher
wuchsen sie mit
dem kind heran das
ständig sich bemühte
sie mit geselligkeit
zu pflastern deckte
notdürftig die
schwärzenden wunden
und heilte sie
doch nicht
heute
da ihr alles
laute zu laut alles
enge zu eng wurde
bleibt sie meist
für sich so das
scheinbare besser
abzuwenden

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reise. #sammelstelle

land
zieht vorbei
in ebenen und
gipfellagen
wasser spiegelt
rinnt oder brandet
wie die zeit in
feinsten teilchen
oder rasender gewalt
der ort der mich
gerade haust vertraut
wie die haltestelle mit
bekannten gesichtern
unterschlupf bis
zur nächsten fahrt
wohnen im provisorium
versuche anzukommen
braucht es mehr

das ist mein moment zum impuls ortung bei der sammelstelle für poetische momente

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