wege

übers land gehen
durch grün dort
wo bäume den boden
mit schatten belegen
durch staubiges gelb
wo der weizen reif
die köpfe hängen lässt
über hartes grau
wo das gras längst
vom gleißenden
stern verbrannt
schwindsüchtig flüstert
ein bach kühle sagen
am nahen ortsrand
spuckt ein schlauch
regenbogen in rosengrün
stickt bunten beeten
perlen in die farben
am weg übers land ein
spalier vieler bäume
schatten spenden
die meisten längst
nicht mehr

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juli-dystopie

über dem weizen dieses flimmern
hoch oben stirbt der sang der lerche
im gnadenlosen sonnenfeuer
über dem weizen dieses flimmern
man atmet staub bei allen schritten
auf regen wartet man vergebens
über dem weizen dieses flimmern
hoch oben stirbt der sang der lerche

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geseufzt

der tag
ein langer seufzer
der wind kann
die illusion von kühle
nicht mehr schaffen
ein paar luzente wölkchen
verschleiern nur wenig
aus nordost brandgeruch
ein langer seufzer
dieser tag

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beschwerliches

wege
durch diese tage
wie leimruten
alles klebt und
beschwert
was sonst fließt
ist nur noch quellen
wie dicker schlamm
kaum einer entkommt
fliegend vielleicht
in den süden
ans meer das
die schwere aufbricht
mit schäumenden
wellenkämmen

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hitze

die stadt ächzt
häuser schweigen
mit geschlossenen lidern
selten nur starrt eins
auf flirrende wege
denen die hohe sonne
den schatten versagt
im gilbenden grün
der parks wohnen
die menschen
dicht an dicht bis
in die nächte

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