kieselreim

ich trat auf einen kiesel
mit meinem linken bein
er war ein echter stiesel
bohrt in den fuß hinein
das sah ein alter wiesel
er lachte sehr gemein
da kickte ich den kiesel
und ließ ihn kiesel sein

und sollt mein wortgeriesel
dem leser lästig sein
dann schenk ich ihm den kiesel
ganz ohne jede pein

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

kalter tag

o weh, was wurd es plötzlich kalt
ganz eisig zog es sich ums herz
der fußgänger findet kaum halt
wie er verkrampft die hände ballt
aus lauter furcht vor sturz und schmerz

die ganze welt trug heute fell
von weißen blendenden kristallen
es schien als ob des himmels quell
von weißen tänzerinnen schwell
die schwebend dann zur erde fallen

die sonne schaute auch einmal
durch einen riss so zehn sekunden
vielleicht war, was sie sah, fatal
vielleicht hat auch ihr sonnenstrahl
im kalten schnee nicht halt gefunden

denn sie zog sich sogleich zurück
und ließ allein uns weiter frieren
ins weiße nichts schweift nun der blick
das bald vorbei geht, denn zum glück
wird lenz die welt bald farbig zieren

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winternacht

der abend ist gekommen
es bläst ein eisig wind
ich kann im warmen weilen
und schreibe diese zeilen
für die die draußen sind

der himmel färbt sich seltsam
hoch über unserm land
es wird nicht richtig dunkel
es gibt kein sterngefunkel
weils dichte wolken hat

es ist um diese stunde
schon ruhig in der stadt
der frost beißt in die beine
ich wünsch dass jeder eine
geheizte stube hat

der abend ist gekommen
es bläst ein eisig wind
ich kann im warmen weilen
und schreibe diese zeilen
für die die draußen sind

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launenhaft

geh ich des morgens aus dem haus
ist es noch finster und sehr kalt
und über nacht hat es geschneit
alles sieht still und friedlich aus

den ganzen tag lang im büro
hat dann die arbeit mich im griff
ob ichs beachte oder nicht
wetter ist draußen sowieso

am abend lösche ich das licht
schließ im büro die tür noch zu
trete auf glänzenden asphalt
im regen. wundere mich nicht

mehr, denn das wetter macht ja doch
stets launenhaft das was es will
wie wird es morgen früh wohl sein?
die überraschung wartet noch…

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unklare analyse

der himmel krümelt wie ein altes brötchen
die woche dauerte gefühlt ein jahr
der frost beißt schwarze löcher in die nächte
und irgendwie ist nichts mehr wie es war

der mond nimmt zu und lädt uns ein zum träumen
vielleicht vom frühling, bald ist es soweit
doch ist der alltag fordernd und erschöpfend
und lässt für träume aller art nur wenig zeit

es fühlt sich an wie durch das all zu trudeln
man sieht die sterne wohl und kommt nicht an
auch kann aus seiner haut man sich nicht lösen
man braucht doch schutz, damit man atmen kann

so sinkt man gleich den weißen wolkenkrümeln
gefühlt gehts irgendwie immer bergab
vielleicht dass da ein frischer wind mal käme
den fall zu stoppen und man höbe wieder ab…

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