wechselspiel

den wolken
schwellen die leiber
rasch ziehen sie
vorbei
sie tragen schon
graue stolen
drängen voran
ganz frei

mein blick
hinauf ist zweifelnd
ob sie
vorüberziehn
ob sie uns
doch regen bringen
oder die
gegend fliehen

schon dunkelt
es draußen wieder
wo grad
noch sonne war
schaffe ich
es noch nach hause?
der ausgang
ist nicht klar…

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

grüblerin

was tue ich hier?
ich warte nun schon ewig
und weiß nicht einmal
ganz genau worauf
nur schemenhaft spür ich
dass etwas fehlt mir
das leben nimmt trotzdem
schnöd seinen lauf
was ist es nur
wonach ich mich verzehre
vielleicht ists gar kein es
viel eher noch ein wer?
doch ängstigt mich nicht
was ich so vermisse
zugleich? das machts schwer
da sitz ich nun
und die gedanken wandern
und ich hab gar nichts
was sie bei mir hält
so bleib ich irgendwann
allein mit dieser frage
was ich denn hier zu tun
hab in der welt

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

suchend

du meinst du kennst mich?
dann weißt du mehr als ich
ich bin schon lange
nach mir auf der suche
steh vor dem spiegel, schau
und frag mich, wen ich seh
ahnst du, wie ich
dieses gefühl verfluche?

was fühle ich, und was
kann mich berühren
wann ist es liebe und
aus welchen gründen?
ich werfe alles ab was
mich noch schützt
und hoffe so, mich
endlich auch zu finden

du sage, kennst du mich?
dann zeig mir wer ich bin
du sollst das, was du
wahrnimmst, mir beschreiben
vielleicht bringt mich das
näher zu mir selbst
denn wie ich sein soll, so
will ich nicht bleiben

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

aufgedeckt #sammelstelle

wenn am kalender „frühling“ steht
dann sprießt erwartung überall
wie er zu sein hat: sonnig, mild
doch meist ist das dann nicht der fall

da dunkeln wolken unsre sicht
fällt regen, toben winde rau
kommt wohl die sonne oder nicht?
man weiß es meist nicht so genau

wir ärgern uns, lernten wir doch
stets zu erfüllen unsre pflicht
egal, wer sie uns auferlegt
der frühling hält sich daran nicht

wir sollten lernen vom april
anstatt zu frönen dem verdruss
er zeigt uns klar sein wirkprinzip:
weils mag, gehts gut. nicht weil es muss

31. impuls – entdeckt

alle texte lest ihr hier: sammelstelle für poetische momente

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versuch über größen #sammelstelle

im himmelsblau die sonne wandert eilig
nachts defiliert der mond entlang der sterne
jahrtausende sehn wir sie so von ferne
in ihrer ausgedehntheit scheinen sie uns heilig

und wir, die sich in unsrer welt bewegen
wie alles leben in recht kurzen zeiten
umgeben scheinbar von unendlichkeiten
gefühlt ein wimpernschlag sind wir dagegen

wir reisen durch das dunkle universum
auch wenn wir selbst hier unten stillehalten
und staunen ob der großen gegensätze

für uns scheint alles um uns unser medium
vom universum ahnten doch die alten
das es uns nur geliehen seine schätze

30. impuls – sonett ist der lenz

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