windiger reim

ein wind
schlüpft durch
mein fenster
legt sanft
sich aufs
gesicht
ich hör ihn
draußen singen
und durch die
straßen springen
nur sehn kann ich
ihn nicht

er rüttelt
an den bäumen
das ist
natürlich klar
doch die nacht ist
längst gekommen
hat mir die
sicht genommen
wie sie im
hellen war

so muss es
dabei bleiben
dass ich den wind
nur spür
er kommt und will
schon fliehen
ich lass ihn
weiter ziehen
und mag ihn sehr
dafür

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ambivalenz

ich hab die tage das gefühl
der märz weiß auch nicht, was er will
mal brennt die sonn die haut schon heiß
dann stürmts und regnets, schneits ganz leis…
er wär wohl lieber der april!

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abendreim

der mond ist aufgegangen
heute wie jede nacht
so gern würd ich ihn sehen
im silberglanze stehen
welch wundervolle pracht

der mond steht längst am himmel
doch du entdeckst ihn nicht
sein rücken muß ganz schwarz sein
und eisig ist der riesenstein
ganz ohne sonnenlicht

der mond ist aufgegangen
wer macht ihn wieder zu?
ich kann es tun im traume
bind ihn ganz fest im baume
ich weiß, er schaut mir zu

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reise #lyrimo No. 29.1

am brunnen vor dem tore
hält die karawane rast
durstig sind die dromedare
die weit trugen alle ware
die auf ihre rücken passt

und sie ruhen ein paar stunden
gleich daneben kochen tee
ihre treiber, beduinen
die durchqueren sand und dünen
wie matrosen hohe see

bald schon zieht die karawane
weiter nach der fernen stadt
und mit ihnen reist stets die frage
ob dort der born am ankunftstage
für alle genug wasser hat

impuls: beginnt euer gedicht mit der zeile ‘am brunnen vor dem tore’

alle texte lest ihr hier: am brunnen vor dem tore

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einsicht #lyrimo No. 22

ein silberfischchen, ziemlich klein
das wollte gern ein goldfisch sein
von diesem wunsch hört eine fee
sie sagte: schwimmst du gern im see
dann soll dein wunsch erfüllet sein

der silberfisch frohlockte gleich
dann fiel ihm ein, wie tief der teich
als würd das gold ihm plötzlich fahl
beschloss er ein für allemal
doch silbrig mit viel glanz zu sein

impuls: tier und farbe

alle texte lest ihr hier: tier und farbe

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