nachtreim

der tag tritt endlich ab
er löscht das große licht
was du in die erinnrung rettest
im schlaf zu träumen du verkettest
nein, das verrät er nicht

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frost

der stadt wuchs heut ein kaltes fell
frost zwickte in die ohren
des morgens nebliges flanell
verdrängte sonne später hell
doch blieb der tag gefroren

der nebel klöppelte ganz leis
mir spitze an die scheiben
die wegrandpfützen trugen eis
die welt ward puderzuckrig weiß
so kann der winter bleiben

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lied auf einen saisonal oft gesehenen gast

laufe, nase, laufe schnell
mach das leben mir zur höll
wie ich lauthals dich verfluche
such ich nach dem taschentuche
und mein niesen wie gebell

kratz nur, hals, wie stacheldraht
der sich fest verheddert hat
formt ich worte auch zum satze
hörbar wurd nur hauchgekratze
das niemand verstanden hatt

dröhne, kopf, mach nur radau!
auch wenn du gestern warst nicht blau
zwingst zu bleiben mich im bette
herabzuwürgen die tablette
einen tee noch. und nun ciao!

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erster schnee

aus allen wolken fiel der schnee
er ließ die flocken fliegen
und tanzte hoffnungsvoll der schwarm
er hielt sich nicht, noch ists zu warm
ganz kurz nur blieb er liegen

der himmel hellte gar nicht auf
trug grau in allen tönen
der weißen pracht trägt er noch viel
und wenn es kälter werden will
wird weiß die welt er tönen

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saumseliges

als sie flink den mantel säumt
lässt sie gedanken wandern, träumt
eh sies bemerkt, versäumt sie sich
nun trennt sie mühsam stich für stich
womit sie mächtig zeit versäumt

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