vom tage

die wege vergraut
feucht zieht kälte
in den körpern auf
begegnungen treffen
nicht hinter
die fassaden aus
stoff und stein
und vorurteil
was du erblickst
kannst du doch
nicht sehen
sag mal
dunkelt die zeit
oder ist das
der nebel?

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fragen

aufbruch
eines jeden
tages beginn
ist aufbruch
wege voraus
welchen wählst du
wo willst du hin
wer wirst du sein
und wo wirst du
angekommen sein
am ende des
tages?

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büro

zwischen
den ständig sich
auftürmenden hügeln
aus aufträgen und listen
aus statistiken und formularen
dieses tiefe tal
schwindender hoffnung
sie je zu überwinden

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einem polemiker

wie schwerter
nutzt du die worte
hauen und stechen
als wären sie
geschmiedet
doch schuf sie
einst einer aus dem
irdenen grund
seines seins
formte sie behutsam
und brannte sie
sie sind spröde
zerschellen sie
verlieren sie
ihren sinn

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heimweg im advent

stille fassaden
einsamkeit tragend
aus ihren scharten
quillt ab und zu
licht sich diffus
breitend über
letzte blätter und
rinnsteindreck
die kälte kriecht
ungesehen in alle
körper und spalten
trostlosigkeit wohnt
auf vorstadtpflaster
hallt schrittweise
aus der mitte heim
abseits des glanzes
der lichter, der buden
der geräusche, düfte
der verlockungen
hüllt sich die stadt
in nüchternheit

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