vom tag

geräusche
des tages
tuckernde motoren
fein geordnet
zwischen weißen
streifen wartend
als müsse das grün
ein frühling sein
schülermorgenschnattern
das leiern einer
handyspielmelodie
martinshörner ein
fluchender typ
parkplatz suchend
blätterrascheln
hundegebell
telefonläuten mancher art
tellerklappern
schlurfende schuhe
und die flucht
der silben aus mündern
aneinander gereiht
wie perlenketten
oder herausgewrungen
fordernd fragend
appelierend
wahrheiten formend
und auch lügen
reizend und auch
moderierend
sinn ergebend
nicht sich selbst
im streit um
die sache
einen ganzen
langen tag
nun soll die welt
bitte stille sein

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

beschreibung

kontrastlos
schaut der tag
aus einem
milchsee von
himmel grummeln
flugzeuge ziehen
den gänsen gleich
fort fort von hier
nur fort dahin
wo klare bilder
einer irgendwelt noch
etwas verheißen

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gefragt

über
wieviel runden
dieser fleischwolf
halbgarer erkenntnisse
wortwrestling das
seelenhämatome schlägt
wieviel runden
bis die gürtellinie
unter den füßen
versinkt im trümmerfeld
das nie wieder
ganzes werden kann
für keinen

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elfchen

ist
der wall
zu stücken zerfallen
füllt damit die klaffenden
gräben

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riquet-haus

durch
schallvorhänge von
worten und besteck
auf porzellan
ab und zu
belcanto
unter dunklen balken
in deren schwere
die schnitzereien
beinahe zierlich
sich gerieren
schwebt licht
in art déco
in allen düften
von kaffee
ab und zu
ein belcanto
an der außenwand
die elefanten
wächter des hauses
schauen ungerührt
auf das hektische
treiben der stadt
drinnen ab und zu
ein belcanto

riquet-haus

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