musica

fünf linien
ein bachlauf
darin fließen
töne gefasst in
tinte zuweilen
einzeln tröpfelnd
fließend schwellend
wirbelnd reißend
dann im schwall
über die ufer
oft tretend
träge mäandernd
erfrischend
immer

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august [rückblende]

das waren
diese abende
im spülsaum
des sees dort
wo wir im ried
uns lasen aus
büchern und blicken
sanft schwingend
im raschelnden takt
der halme die
dämmerung in
fingerexpeditionen
erlebten rücklings
im heck des
morschen kahns
dann sprachlos
in die sterne
träumten

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idyll [begrenzt]

hell tönend
jagen die
mauersegler
die stille
im hof das
gefühl von
frieden
verstärkend

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ein schicksal

wenn sie durch die tage kroch
fragte sie ächzend sich warum
sie ihr haus stets bei sich trage
manchmal schien ihr das sehr dumm
wenn sie in engem weg feststeckte
drängte sich ihr auf die frage

sie sah ihre schwestern die
bar jeder immobilie schlank und
ohne last durchs leben glitten
ach, wie diese wollt sie sein
nackt und schlank und völlig frei
sie hatte wohl genug gelitten

so kroch sie hin an jedem tag
trug schwer am haus, am schicksal auch
das hätte sie wohl nie verwunden
als dann die krähe zu ihr flog
zog sie schnell ein den kleinen bauch
war flugs in ihrem haus verschwunden

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meinem sohn

ich bin
stolz auf dich
ich sage
es dir gern
ob es
mich auch so
genierte
hätte es mir
einst jemand
gesagt?

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