endlich

dass heute
die sonne sank
ist nicht
besonders
wohl aber dass
ich sie sah
sie und ihr
stahlblaues
bett
ich spüre
wie ich sie
entbehrte

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abend, werktags

auf dem regal
über den büchern
die uhr hackt
die zeit unerbittlich
klackend in sekunden
hetzt ihr dürrer zeiger
flüchtend im kreis
ich kenne das geräusch
auch wenn ich es
nicht hören kann
der tinnitus singt mir
von den tücken
des tages

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klarstellung

du triffst
entscheidungen
das ist gut
du triffst
entscheidungen
über mich
(als sei ich
ein ding
ein mündel)
und ich
entscheide
dass du mit mir
reden sollst

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abschluss

ein
leerer schlauch
der rucksack
sein inhalt
schon gewaschen
trocknend in der
warmen abendluft
auf dem tisch zwei
drei dinge die
ihren platz noch
nicht wieder fanden
der staub auf
den wanderschuhen
erinnert an
gegangene
wege

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letzter abend

der wind
tobt grollend
reißt an zweigen
streut blüten die
doch grad erst
die landschaft
weiß und rosa
zu tupfen anhuben
wirft mit astwerk
das die winterstürme
in den kronen vergaßen
zerrt an der kapuze
kriecht in die kleider
und macht mich wanken
wie doch der wind tobt
mich vor sich her treibt
die worte verweht wie
eine herrenlose tüte
der wind tobt ruppig
als wolle er mir
bedeuten dass es
zeit nun sei

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